Toxische Beziehung mit unfassbarem Ende!
Das hier hört sich an wie ein Psychodrama, ist aber die pure Realität: Ein Mann aus dem englischen Lincoln soll seine eigene Ehefrau erstochen und sie in mehr als 200 Teile zerstückelt haben. Eine Woche lagen die Leichenteile wohl noch in der Wohnung. Jetzt hat ein Gericht das Urteil für den Mann verkündet.
Nicholas M. muss für den Mord an seiner Frau lebenslang in Haft, mindestens aber 19 Jahre. Er selbst gab den Mord an seiner Frau zu. Dann beauftragt der 28-Jährige seinen Freund Joshua H. im März 2023, die sterblichen Überreste von Holly B. zu beseitigen. Für diese und weitere Straftaten muss auch Joshua H. ins Gefängnis, er wird am Montag (8. April) zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, schreibt die Polizei Lincolnshire in einer Mitteilung. Außerdem haben die beiden Männer die Ermittlungen behindert, heißt es.
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Die Aussagen von Hollys Mutter und den Geschwistern deuteten darauf hin, dass die ermordete Frau einer „zwanghaften Kontrolle und Manipulation“ ausgesetzt gewesen sein muss und die Ehe offenbar komplett gescheitert war. Die beiden hatten 2021 geheiratet, standen aber wohl kurz vor der Trennung.
Die Polizei von Lincolnshire ist laut Staatsanwaltschaft am 24. März 2023 wegen Sorge um das Wohlergehen von Holly B. in die Wohnung des Paares gerufen worden. Als die Beamten dort eintrafen, bemerkten sie einen starken Geruch nach Ammoniak und Bleichmittel, blutbefleckte Laken in der Badewanne und ein Handtuch auf dem Küchenboden.
Es gab Hinweise darauf, dass dort kürzlich renoviert und gereinigt worden war. Die Polizei entdeckte auch mehrere große dunkle Flecken auf dem Boden im Schlafzimmer, bei denen es sich – wie sich später herausstellte – um das Blut von Holly B. handelte, so der Staatsanwalt.
Nicholas M. hatte zunächst angegeben, dass seine Frau ihn misshandelt und ihn am Unterarm gebissen habe. Daraufhin habe sie am 19. März das Haus mit einer örtlichen Selbsthilfegruppe für psychische Gesundheit verlassen. „Er versuchte, seine Spuren zu verwischen, indem er Freunden erzählte, dass Holly sich selbst verletzt hatte“, hält der Richter bei der Urteilsverkündung fest.
Die Beamten stellten später fest, dass der Mann gelogen hatte. Also kehrten sie zurück, um die Wohnung zu durchsuchen. „Irgendwann scherzte Nicholas M., sie könnte sich unter dem Bett verstecken“, so Staatsanwalt Gordon Aspden vor Gericht.
Ein Passant entdeckte am nächsten Tag Plastiktüten im Fluss Witham, in einer davon steckte eine menschliche Hand. Polizeitaucher haben daraufhin 224 Überreste der Leiche geborgen. Einige Körperteile von Holly konnten nicht gefunden werden.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 26-Jährige im Schlafzimmer mehrmals erstochen worden ist. Anschließend brachte der mutmaßliche Mörder sie ins Badezimmer, um sie dort in Einzelteile zu zerlegen. Die Leichenteile hatte er in der Speisekammer der Küche aufbewahrt. Die Bissspur an Nicholas Arm deutete laut Aspden darauf hin, dass er seine Frau im Unterarmwürgegriff gehalten hatte.
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Nach dem Mord an Holly B. hatte der Killer 50 Pfund – umgerechnet etwa 58 Euro – von der Bank abgehoben und im Internet nach „Welche Leistungen bekomme ich, wenn meine Frau gestorben ist?“ und „Kann mich jemand verfolgen, nachdem sie gestorben ist?“ gesucht.
Eine Videoüberwachung zeigte Holly B. zuletzt am 17. März lebend, wie sie in ihre Wohnung ging, hieß es im Prozess. In einer weiteren Aufnahme war zu sehen, wie der Beschuldigte am frühen Morgen des 25. März einen Rucksack trug und mehrere Taschen mit dem Aufzug vom 14. Stock ins Erdgeschoss transportierte.
Vor Gericht sagte Hollys Mutter dem Killer, dass Nicholas M. die ganze Familie „zu einer lebenslangen Haftstrafe aus Trauer“ verurteilt habe. „Die abscheuliche Art und Weise, wie sie ermordet und zerstückelt wurde, hat uns unvorstellbare Schmerzen zugefügt“, sagte Annette B. Nicholas’ beherrschendes und zwanghaftes Verhalten sei auch der Grund dafür gewesen, dass die Familie Holly in den Jahren vor ihrem Tod nicht mehr sehen konnte.
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Nicholas M. habe sich auch in den Jahren 2013, 2016 und 2017 gegenüber den Ex-Partnern strafbar gemacht, wie das Gericht mitteilte.
Anfangs hatte der 28-Jährige den Mord an seiner Ehefrau bestritten, bekannte sich später jedoch schuldig. Sein Freund Joshua H. hatte ebenfalls zugegeben, dass er die Leiche beseitigt hatte. (gsc/jsi)