In Dortmund ermitteln die Niederlande und England den zweiten Halbfinal-Teilnehmer der EM 2024. Einen klaren Favoriten gibt es in diesem Spiel nicht. Das unterstreicht auch der Head-to-Head-Vergleich von ran.
Mit den Niederlanden und England stehen sich im zweiten Halbfinale der EM 2024 am Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker) zwei große Fußballnationen gegenüber. Beide zählen in jedem Turnier zu den Favoriten, gewannen aber jeweils erst einen Titel: England 1966 die Heim-WM, die Niederlande 1988 die erste EM in Deutschland.
Bei großen Turnieren ist die Bilanz ausgeglichen. 1988 gewannen die Niederlande auf dem Weg zum Titel in der Gruppenphase mit 3:1, bei der WM in Italien zwei Jahre später gab es in der Vorrunde ein torloses Remis und 1996 siegte England auf heimischem Rasen in der Gruppe mit 4:1.
Zuletzt trafen beide Teams in der Nations League 2019 aufeinander. Im Halbfinale behauptete sich “Oranje” mit 3:1 nach Verlängerung. Seither hat sich in beiden Teams aber einiges getan.
ran vergleicht die voraussichtliche Startelf der Niederlande und die vermutliche Startelf von England im Head-to-Head-Vergleich.
Das Wichtigste in Kürze
Bart Verbruggen vs. Jordan Pickford
Der jüngste Stammkeeper einer EM seit 60 Jahren hat seine Berufung längst gerechtfertigt und seinen Anteil am Halbfinaleinzug. Auf der anderen Seite bieten die “Three Lions” einen international erfahrenen Schlussmann auf, der einige Tricks auf Lager hat, wie sich nicht zuletzt im Elfmeterschießen gegen die Schweiz zeigte. Pickford ist Verbruggen überlegen – noch.
Punkt für England, 0:1.
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Denzel Dumfries vs. Kyle Walker
Der Inter-Profi steigerte sich im Laufe der EM immer mehr und unterstrich mit seinem Assist zum 2:1 gegen die Türkei auch seine Offensivqualitäten. Die kommen Englands Kapitän mehr und mehr abhanden. Zwar ist Walker auch mit 34 Jahren noch schneller als die meisten anderen EM-Spieler, doch hatte er auch seine Aktien am Schweizer Tor im Viertelfinale. Dumfries hat die Nase vorn.
Punkt für die Niederlande, 1:1.
Stefan de Vrij vs. John Stones
Beide spielen eine weitgehend solide EM mit kleinen Wacklern und haben noch keine Minute verpasst. Der Niederländer köpfte sich mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen die Türkei auch auf die Torjägerliste und war auch als Retter in der Not in der Schlussphase zur Stelle. Daher Vorteil Elftal.
Nächster Punkt für die Niederlande, 2:1.
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Auf der einen Seite der Abwehrchef der “Elftal”, auf der anderen eine der Entdeckungen der “Three Lions”, die ihr erstes großes Turnier absolviert. Guehi dürfte nach Gelbsperre wieder in die Startelf rücken, aber van Dijk stellt den Profi von Crystal Palace in den Schatten, auch wenn der Liverpool-Kapitän selbst nicht in Topform agiert, was bei zahlreichen Duellen gegen den unangenehmen türkischen Angreifer Yilmaz offensichtlich wurde.
Erneut Punkt für die Niederlande, 3:1.
Nathan Ake vs. Kieran Trippier
Auch hier treffen zwei Profis aus der Premier League aufeinander. Während ManCity-Akteur Ake gesetzt ist und beim rückblickend überlebenswichtigen 2:1 über Polen beide zwei Treffer vorbereitete, scheint Trippier als Rechtsfuß auf der linken Seite eher eine Notlösung zu sein. Angesichts des noch immer nicht ganz fitten Luke Shaw bleibt er aber weitestgehend konkurrenzlos. Zählbares gibt es für den Profi vom Newcastle United hier allerdings trotzdem nicht.
Noch ein Punkt für die Niederlande, 4:1.
Jerdy Schouten vs. Declan Rice
Nach der überraschenden Meisterschaft mit der PSV Eindhoven spielt Schouten auch eine blitzsaubere EM und schwingt im “Oranje”-Mittelfeld den Taktstock. Demgegenüber steht einer der Stars der Premier League und des FC Arsenal. Rice hat beim Turnier zwar für seine Verhältnisse noch viel Luft nach oben, unterstrich mit seinem Assist gegen die Schweiz und dem von Yann Sommer gerade so parierten Strahl in der Verlängerung aber zuletzt seine Bedeutung für die Briten.
Diesmal Punkt für England, 4:2.
Tijjani Reijnders vs. Kobbie Mainoo
Hier messen sich zwei der Entdeckungen dieses Turniers. Reijnders ist bei den Niederländern in seinem ersten Turnier auch aufgrund der Ausfälle von de Jong und Koopmeiners gesetzt – ergänzt sicher aber perfekt mit dem ebenfalls durch Verletzungen reingerückten Schouten.
Mainoo schien teilweise der einzige Engländer zu sein, der von Gareth Southgates Anweisungen nicht in einen halbschlaf-ähnlichen Zustand versetzt wurde und belebte das Offensivspiel mit seinen Dribblings ein ums andere Mal. Damit überzeugt das Talent von Manchester United einen Tick mehr.
Erneut Punkte für England, 4:3.
Steven Bergwijn vs. Bukayo Saka
Bergwijn verbrachte die Vorrunde noch komplett auf der Bank, musste dann im Achtelfinale gegen Rumänien angeschlagen zur Pause in der Kabine bleiben, gegen die Türkei war aus taktischen Gründen nach 45 Minuten Feierabend.
Saka geizt noch mit seinem Können, ließ es zumindest bei seinem fulminanten 1:1 gegen die Schweiz aufblitzen. Auch sonst war das Viertelfinale sein bestes Turnierspiel bis dato. Aebischer hatte kaum eine Chance gegen ihn. Punkt für die “Three Lions”.
Schon wieder Punkt für England, 4:4.
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Xavi Simons vs. Jude Bellingham
Schon in jungen Jahren sind beide die dominanten Offensivspieler ihrer Teams, ja sogar die Schlüsselspieler schlechthin. Was beide ebenfalls gemeinsam haben: Ihr Knoten ist bei diesem Turnier noch nicht so richtig geplatzt.
Dennoch haben sie bereits gezeigt, was in ihnen steckt: Xavi mit zwei Assists und Bellingham mit seinen Toren zum 1:0 über Serbien und zum 1:1 gegen die Slowakei, wobei Letzteres wegen der Dramatik und der Finesse durchaus zum Tor des Turniers werden könnte.
Aber: Während Xavi deutlich besser ins niederländische Spiel integriert ist, wirkt Bellingham massiv überspielt, fällt zumeist negativ gestikulierend auf. Er ist fast wie ein Fremdkörper. Hätte er die Tore nicht gemacht, würde man wohl von einem schlechten Turnier des Real-Stars sprechen.
Punkt für die Niederlande, 5:4.
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Beinahe wäre der Liverpool-Profi beim 2:1 über die Türkei zum alleinigen Top-Torjäger des Turniers aufgestiegen, doch letztlich entschied die UEFA auf Eigentor durch Mert Müldür. Dennoch ist Gakpo mit Abstand der gefährlichste Angreifer der “Elftal”. Er spielt abgesehen vom Achtelfinale gegen Rumänien nicht überragend, ist aber brutal effizient.
Dagegen enttäuscht der pfeilschnelle und dribbelstarke Linksfuß von Manchester City auf ganzer Linie. Noch steht keine Torbeteiligung zu Buche. Spötter könnten behaupten: Die größte Schlagzeile bei dieser EM schrieb Foden bislang mit seiner Abreise aus dem Teamquartier, um der Geburt seines dritten Kindes beiwohnen zu können.
Jetzt wieder Punkt für die Niederlande, 6:4.
Memphis Depay vs. Harry Kane
Der Mann mit dem Stirnband könnte bei diesem Turnier einen neuen Trend setzen. Noch lässt der Hype um den aus dem Basketball bekannten Kopfschmuck aber auf sich warten. Vielleicht helfen weitere Tore. Noch traf Memphis nur einmal und das war beim 2:3 gegen Österreich letztlich wertlos. Immerhin bereitete er das 1:1 gegen die Türkei vor.
Englands Kapitän hat zwar zwei wichtige Tore auf dem Konto, wirkt aber nicht wirklich fit und wird in der Heimat schon in die noch zu besetzende Rolle des Sündenbocks im Falle eines Ausscheidens gedrängt. Die Zahl derer, die Kane lieber auf der Bank als in der Startelf sehen wollen, nimmt überraschende Ausmaße an. Dennoch, die Klasse des Bundesliga-Torschützenkönigs ist unbestritten. Und ein Tor-Monster war Depay weder in der letzten La-Liga-Saison (5 Treffer) noch bei der Europameisterschaft.
Folgerichtig verkürzt England nochmal, aber am Ende gewinnt die Niederlande das Head-to-Head mit 6:5.