Die Welt ist reich an faszinierenden Reisezielen, doch viele von ihnen ächzen unter den Folgen des Massentourismus. Von belasteter Natur über explodierende Lebenshaltungskosten bis hin zu frustrierten Einheimischen – die Kehrseite des Besucheransturms wird zunehmend sichtbar.
Das US-amerikanische Reisemagazin «Fodor’s» veröffentlicht deshalb einmal im Jahr eine «No List» mit Destinationen, die Reisende vorübergehend lieber nicht besuchen sollten.
Die Liste soll keineswegs als Boykottaufruf verstanden werden, sondern vielmehr als Denkanstoss für eine bewusste und verantwortungsvolle Reiseplanung. Diese 15 Orte könnten aus Sicht der Autoren 2025 eine Atempause vom Massentourismus gut gebrauchen:
Balis berühmte Strände kämpfen mit zunehmendem Müll und überlasteter Infrastruktur. Für Reisende, die Bali lieben, empfiehlt es sich, weniger bekannte Regionen Indonesiens zu erkunden, um die Natur und Kultur der Insel zu schützen.
Die touristische Beliebtheit Barcelonas hat Mieten und Lebenshaltungskosten in schwindelerregende Höhen getrieben. Die Stadtverwaltung kämpft gegen die Überfüllung an und wünscht sich Gäste, die die Kultur respektieren und auch versteckte Ecken entdecken möchten.
Die Lagunenstadt erhebt nun Eintrittsgebühren für Tagestouristen, um die historischen Gebäude und Wasserwege zu schützen. Ein nachhaltigeres Besucherverhalten ist dringend nötig, um die Schönheit Venedigs für kommende Generationen zu bewahren.
Der wachsende Touristenansturm führt auf der Insel zu massiven Abfallproblemen und Umweltzerstörungen, die durch unregulierte Bauvorhaben verstärkt werden. Die ökologische Belastung gefährdet Natur und Infrastruktur.
Das Himalaya-Ziel, einst für seine Abgeschiedenheit berühmt, wird nun von Menschenmassen überrannt. Die Umweltverschmutzung und die Menge an hinterlassenem Müll gefährden das einzigartige Naturerbe der Region.
Italiens Kulturhauptstadt 2025 droht unter den Folgen einer akuten Wasserkrise zu leiden. Die Touristenströme könnten die Ressourcen der Stadt weiter belasten und die Lebensqualität der Einheimischen gefährden.
In Portugals Hauptstadt steigen die Miet- und Lebenshaltungskosten aufgrund von Airbnbs und Kurzzeitvermietungen enorm an. Viele Einheimische sehen sich gezwungen, das Zentrum zu verlassen, da die Stadt immer mehr zu einem «Spielplatz» für Touristinnen und Touristen wird.
Die wunderschöne Küstenregion kämpft mit den Folgen unkontrollierter Bebauung und Umweltkatastrophen. Insbesondere die touristisch beliebten Backwaters sind durch Verschmutzung und fehlende Regulierung bedroht.
Kyoto erlebt eine massive Überfüllung durch ausländische Gäste, die oft die Kultur der Stadt übersehen. Die historischen Viertel sind überlaufen, und traditionelle Märkte und Geisha-Viertel kämpfen gegen die Massen an, um die lokale Kultur zu bewahren.
Tokio zieht dank des schwachen Yens Touristenmassen an, was die Lebenshaltungskosten in der Metropole hochtreibt. Auch die Infrastruktur stösst an ihre Grenzen, und viele Einheimische fühlen sich zunehmend von den Touristinnen und Touristen verdrängt.
Die Stadt Oaxaca verzeichnet seit der Pandemie eine Welle an neuen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Reisenden, was Mieten und Lebenshaltungskosten drastisch ansteigen lässt. Die Kultur und Authentizität Oaxacas drohen durch den Massentourismus verloren zu gehen.
Die beliebte Baleareninsel sieht sich zunehmend mit Tourismus-Protesten konfrontiert. Die Einwohnerinnen und Einwohner klagen über überfüllte Strände und steigende Kosten für Wohnungen und Lebensmittel. Die lokale Regierung plant striktere Regelungen, um die Belastungen zu reduzieren.
Die Kanaren leiden unter den Folgen des Massentourismus, der die Ressourcen und Infrastruktur der Inseln stark beansprucht. Die lokalen Gemeinschaften wehren sich gegen die Dominanz von Ferienwohnungen und steigende Mietpreise, die von ausländischen Investoren beeinflusst werden.
Der starke Fokus auf den Kreuzfahrttourismus bringt wenig wirtschaftlichen Nutzen für die lokale Bevölkerung und stellt eine grosse Belastung für die empfindlichen Ökosysteme der Inseln dar. Die Regierung erwägt Schritte für einen nachhaltigeren Tourismusansatz.
Diese malerische Küstenroute zieht jährlich mehr Gäste an, was für die lokale Bevölkerung zu Verkehrsproblemen und Umweltbelastungen führt. Fehlende sanitäre Einrichtungen und wildes Campen belasten die Region, und immer mehr Einheimische fordern Massnahmen zur Kontrolle der Besucherströme.